Montag, 4. September 2006
der countdown laeuft
lula_fortune, 10:00h
ja, so langsam geht es wirklich dem ende zu, und ich will gar nicht zu viel darueber nachdenken!
wenn ich am abend von der bushaltestelle aus nachhause laufe, dann denke ich manchaml, dass indien mir richtig fehlen wird. die sonne geht dann grade unter und die rosa und gelb gestrichenen haeuser in meinem viertel leuchten richtig, ueberall sind leute auf der strasse; spielende kinder, muetter mit saeuglingen, alte maenner, jungs mit mofas und maedchen die langsam keine kinder mehr sind die, huebsch gemacht, mit ihrer mutter zusammen einmal um den block flanieren duerfen... es ist was los, die luft ist warm, manche leute gruessen mich, aber jeder grinst mich an. dann schlendere ich die strasse lang, kaufe manchmal noch irgendein merkwuerdiges obst oder gemuese, von dem mir keiner den englischen namen sagen kann und versuche die eindruecke aufzusaugen, so dass ich dieses gefuehl nie vergessen werde.
ueber's wochenende waren susanne und alice in delhi. wir haben uns am samstag nachmittag in der stadt getroffen und waren am janpath (tibetischer markt) und am dilli haat. dilli haat ist ein markt auf dem kunsthandwerker aus ganz indien ihre waren ausstellen, alle 14 tage kommt jemand neues aungereist. man bekommt wirklich schoene handgemachte sachen, schmuck, blider, stoffe ... und wenn man nicht durch ganz indien reist, bzw. bereut etwas nicht gekauft zu haben, hat man hier nochmal die chance.
abends sind wir in paharganj (das touri viertel) abgestiegen. es hatte den ganzen tag geregnet und ie strasse war ein kleiner see. aber die abkuehlung war sehr angenehm. man hat fast mal wieder einen pulli gebraucht! sonntags waren wir SCHON WIEDER shoppen und nachmittags im bahai tempel.
also dieser konsumwahn in indien ist ein eine komische sache. andererseits freut man sich zuhause sicher.es ist mir jetzt schon drei mal passiert, dass ich etwas echt einfach nicht wollte, der verkaeufer es mit immer weiter aufgedraengt hat, irgendwann meinte "what's your price?" ich sagte dann so einen laecherlich geringen zB 100 rupien (2 euro) fuer ein paar leder sandalen und musste sie dann kaufen, weil er tatsaechlich zugestimmt hat...so weiss man dann allerdings, dass man sonst immer viel zu viel zahlt!
naja, so viel erst mal ...
bis bald
daniela
wenn ich am abend von der bushaltestelle aus nachhause laufe, dann denke ich manchaml, dass indien mir richtig fehlen wird. die sonne geht dann grade unter und die rosa und gelb gestrichenen haeuser in meinem viertel leuchten richtig, ueberall sind leute auf der strasse; spielende kinder, muetter mit saeuglingen, alte maenner, jungs mit mofas und maedchen die langsam keine kinder mehr sind die, huebsch gemacht, mit ihrer mutter zusammen einmal um den block flanieren duerfen... es ist was los, die luft ist warm, manche leute gruessen mich, aber jeder grinst mich an. dann schlendere ich die strasse lang, kaufe manchmal noch irgendein merkwuerdiges obst oder gemuese, von dem mir keiner den englischen namen sagen kann und versuche die eindruecke aufzusaugen, so dass ich dieses gefuehl nie vergessen werde.
ueber's wochenende waren susanne und alice in delhi. wir haben uns am samstag nachmittag in der stadt getroffen und waren am janpath (tibetischer markt) und am dilli haat. dilli haat ist ein markt auf dem kunsthandwerker aus ganz indien ihre waren ausstellen, alle 14 tage kommt jemand neues aungereist. man bekommt wirklich schoene handgemachte sachen, schmuck, blider, stoffe ... und wenn man nicht durch ganz indien reist, bzw. bereut etwas nicht gekauft zu haben, hat man hier nochmal die chance.
abends sind wir in paharganj (das touri viertel) abgestiegen. es hatte den ganzen tag geregnet und ie strasse war ein kleiner see. aber die abkuehlung war sehr angenehm. man hat fast mal wieder einen pulli gebraucht! sonntags waren wir SCHON WIEDER shoppen und nachmittags im bahai tempel.
also dieser konsumwahn in indien ist ein eine komische sache. andererseits freut man sich zuhause sicher.es ist mir jetzt schon drei mal passiert, dass ich etwas echt einfach nicht wollte, der verkaeufer es mit immer weiter aufgedraengt hat, irgendwann meinte "what's your price?" ich sagte dann so einen laecherlich geringen zB 100 rupien (2 euro) fuer ein paar leder sandalen und musste sie dann kaufen, weil er tatsaechlich zugestimmt hat...so weiss man dann allerdings, dass man sonst immer viel zu viel zahlt!
naja, so viel erst mal ...
bis bald
daniela
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Mittwoch, 30. August 2006
28.8.2006
lula_fortune, 09:53h
Hallo...
Unglaublich, seit dem 30. Juni bin ich schon in Indien!
Auf der Arbeit gibt es weiter Hochs und Tiefs, vorallem ist enttaeuschend, dass es immer wieder nicht mit einem Field Visit klappt. PAIRVI hat so viele Partnerorganisationen die in den laendlichen Gebieten taetig sind und dort kleine Projekte wie Gemeinde Schule, Selbsthilfegruppen, Income Generation Projekte etc. machen, und es waere wirklich wichtig fuer mich dort mal einen Einblick zu bekommen! Leider werden die Besuche immer wieder abgesagt oder mein Chef entscheidet in letzter Minute dass die Reise zu gefaehrlich fuer mich waere, da in den Gebieten maoistische Extremisten sind. Aber ich habe noch Hoffnung. Immerhin sind es noch knapp drei Wochen. Ich habe eine neue Kollegin, Smita, sie ist nett und Juristin. Mit ihr war ich vergangene Woche auf einem Kongress fuer die Abschaffung von Kinderarbeit und die Umsetzung des Rechts auf Bildung.
Die Reise in den Himalaya vom 12.8 bis zum 17.8 war total schoen. Susanne ist mit dem Nachtbus aus Jaipur gekommen und ich habe sie morgens um sechs am Bus abgeholt. Da ich befuerchtet habe dort wo ich wohne keine Riksha um die Zeit zu kriegen, habe ich im Buero uebernachtet. Das war nicht gerade toll. Neben einer Ratte habe ich auch noch eine Kakerlake gesehen, seit dem fuehle ich mich auf der Arbeit noch unwohler (igitt).
Wir sind dann zum ISBT (Inter State Bus Terminal) gefahren, in der Hoffnung um 9:30 einen klimatisierten Bus nach Shimla zu erwischen. Allerdings war Independence Day nicht weit entfernt (der Mittwoch) und scheinbar hatte halb Delhi auch die Idee in den Bergen der Hitze zu entfliehen. Nachdem wir ca. 1.5 Stunden an einem Schalter rumgestanden haben in einer riesen Schlange ohne dass sich was getan hat, habe ich dann rausfinden koennen, dass der Bus eh belegt ist! Zum Glueck gab es noch eine Alternative, Bus der untersten Klasse, keine Klima. Aber wir dachten uns, was soll’s, besser als gar nicht fahren! Und so schlimm waren die 11 Stunden auch nicht…etwas eng (vorallem mit einer alten Frau neben mir die dachte sie muss sich halb auf meinen Schoss quetschen und im Schneidersitz sitzen….).
Die Ankunft hat uns entschaedigt. Wir sind im YMCA abgestiegen, einem schonen Gebaeude aus den 20er Jahren und haben uns am ersten Abend erst mal entspannt und gut gegessen. Shimla sieht viel Touristen, wohlhabendere Inder und Backpacker aus aller Welt.
Man sieht der Stadt den englischen Einfluss stark an – in den kleinen verwinkelten Gassen den Berg hinauf ist es allerdings wieder "ganz Indien".
Die Hauptattraktion in Shimla ist der Jakkhu (Hanuman) Tempel. Hanuman ist ein indischer Gott, der eine menschliche Gestalt mit einem Affen Kopf hat, er steht fuer Kraft und Staerke und Liebe und Respekt zu den Eltern. Einer Legende nach hat er Sri Lanka erschaffen, wenn ich mich nicht taeusche. Der Tempel ist auf einem Berg, ein ganz schoen steiler aber nicht all zu langer Aufstieg. Auf dem Weg nach oben werden einem staendig Stoecke angeboten, um die Affen zu vertreiben. Man kriegt richtig den Eindruck, dass die Affen tollwuetig und gefaehrlich sind…Tatsaechlich gibt es total viele, aber sie sind ganz lieb!
Im Tempel habe ich mich “segnen” lassen und habe zu meiner Ueberraschung etwas Wasser in die Haende bekommen – der Priester sagte: ”It’s holy Ganga water!” Natuerlich konnte ich es da nicht auf die Erde schmeissen, wenngleich mir etwas unwohl bei dem Gedanken war dieses total verkeimte Wasser zu trinken…soll ja voll mit Choli Bakterien sein. Ich hab’s, wie man sieht, ganz gut ueberlebt!
Auf dem Weg haben Susanne und ich noch 3 andere Stundenten/Praktikanten aus Delhi kennengelernt, Ifeoma aus NY, Philippe aus Paris und Sam aus Bristol alle von der MIT in Boston. Da die die selbe Reiseroute geplant hatten, haben wir uns mit ihnen zusammen getan. Abends waren wir im Kino, in meinem ersten Hindi Film “Kabhi Alvida Na Kehna” der hier fuer einige Kontroverse gesorgt hat. Es geht um zwei Paare die in arrangierten Ehen leben. Die eine Frau und der Mann verlieben sich und gehen ihren Partnern fremd – da die Betrogenen sich nicht wirklich geliebt fuehlen, von der Affaere aber nichts wissen, kommt es zur Scheidung beider Ehen. Immer noch ein totaler Skandal in Indien – vorallem das eine Ehefrau die Betruegende ist und dass der Film davon ausgeht, dass eine Liebesehe einer arrangierten vorzuziehen ist bzw. dass Liebe nicht automatisch in einer Ehe entsteht. Aber der Film ist trotzdem unheimlich konservativ fuer unsere Wertevorstellungen; die Betruegenden muessen drei Jahre (!) leiden und unheimlich viel heulen, bis sie im Film endlich eine zweite Chance fuer ihr Glueck bekommen. Ca. eine halbe Stunde lang sieht man die Hauptdarstellerin in allen erdenklich Orten weinen und weinen und weinen. Ansonsten wurde viel getanzt und gesungen. Im Prinzip ein dreistunediges Musik Video Epos…und dass es auf Hindi und ohne Untertitel war hat nicht wirklich weiter gestoert.
Frueh am Montag sind wir dann wieder mit dem Bus 12 Stunden nach Mc Leod Ganj. Diesmal habe ich fast die ganze Fahrt geschlafen. Dort haben wir dann feststellen muessen, dass die Stadt fast komplett ausgebucht war – der Dalai Lama hat dort sein Kloster und er war da! Es waren unheimlich viele Koreaner und andere Pilger dort. Zum Glueck haben wir doch noch ein Zimmer gefunden, nachdem wir jedes Hotel im Lonely Planet angerufen hatten.
Am naechsten morgen sind wir zu einem wunderschoenen Wasserfall gewandert . Oben angekommen hat es tierrisch angefangen zu regnen. Ein alter tibetischer Mann betreibt ganz oben am Wasserfall ein kleines wunderschoenes Gartencafé mit tollem Ausblick. Er wohnt dort in einer kleinen Huette in die er uns dann alle eingeladen hat. Dort sass dann eine multinationale Gruppe auf seinem Bett zusammen gequetscht rum und hat Chai getrunken, wahrend er gekocht hat. Sehr gemuetlich!
Ifeoma, Susanne und ich haben danach eine ziemlich ausgiebige Shopping Tour gemacht und dann war der Tag auch leider fast schon wieder rum. Im Hotel hatte ich noch einen kleinen Zwiscehnfall mit einem Affen der versucht hat durch die Gitterstaebe des Fensters meinen Kulturbeutel zu klauen. Ich glaube er hatte mindestens genau so viel Angst vor mir, wie ich vor ihm. Mit einem zischenden Laut konnte ich ihn dann verscheuchen!
Mittwochs waren wir beim Dalai Lama, er hat einen (fuer mich) ziemlich langweiligen Vortrag ueber Buddhismus gehalten und ich habe mich dann lieber ins tibetische Museum abgesetzt. Die Bilder und Geschichten der vielen Fluechtlinge waren unheimlich bewegend.
Der Junge der in den Fotos vom Tempel so freundlich lacht waehrend er seine Hose bemalt kriegt ist mit 7 Jahren durch den Schnee des Himalayas 1,5 Monate nach Indien gewandert. Zum Glueck hat er es ueberlebt, aber viele der Fluechtlinge haben nicht nur schreckliche Folter durch die Chinesen in Tibet erlebt, sondern haben spaeter wegen Frostbeulen von der langen Flucht auch Finger und Zehen verloren.
Mittwochs Abends habe ich mir dann noch eine ayurvedische Kopf und Rueckenmassage gegoent, dass kann ich nur jedem Mal empfehlen – sehr entspannend – und dann sind wir leider auch schon mit dem Nachtbus zurueck nach Delhi gefahren!!!
Na, am Mittwoch hatte ich ja dann Geburtstag, leider habe ich mir eine dicke Erkaeltung aus den Bergen mitgebracht und habe das verflossene 26. Lebensjahr dann nicht soooo ausgiebig begossen…Ich hab mich mit den MITlern verabredet und die haben noch 2 andere Maedels dabei gehabt. Wir waren im TGI Friday’s und danach im Q’ba, einem total schnieken Laden wo die Preise noch die in Frankfurt uebersteigen. Super bequeme Sofas, gute House Musik und DJ und ca. 5 Leute an der Tuer die einen mit “Good evening, how are you, so good to see you…blabla” begruessen. War mal ‘ne nette Abwechslung, und wir haben uns gefragt ob wir von lauter indischen Promis umgeben sind. ;o)
Mehr Fotos von der Reise gibt es hier:
http://pg.photos.yahoo.com/ph/danielaishappy/album?.dir=/8fdbscd&.src=ph&.tok=phQRxZFB6vhuG5.w
Unglaublich, seit dem 30. Juni bin ich schon in Indien!
Auf der Arbeit gibt es weiter Hochs und Tiefs, vorallem ist enttaeuschend, dass es immer wieder nicht mit einem Field Visit klappt. PAIRVI hat so viele Partnerorganisationen die in den laendlichen Gebieten taetig sind und dort kleine Projekte wie Gemeinde Schule, Selbsthilfegruppen, Income Generation Projekte etc. machen, und es waere wirklich wichtig fuer mich dort mal einen Einblick zu bekommen! Leider werden die Besuche immer wieder abgesagt oder mein Chef entscheidet in letzter Minute dass die Reise zu gefaehrlich fuer mich waere, da in den Gebieten maoistische Extremisten sind. Aber ich habe noch Hoffnung. Immerhin sind es noch knapp drei Wochen. Ich habe eine neue Kollegin, Smita, sie ist nett und Juristin. Mit ihr war ich vergangene Woche auf einem Kongress fuer die Abschaffung von Kinderarbeit und die Umsetzung des Rechts auf Bildung.
Die Reise in den Himalaya vom 12.8 bis zum 17.8 war total schoen. Susanne ist mit dem Nachtbus aus Jaipur gekommen und ich habe sie morgens um sechs am Bus abgeholt. Da ich befuerchtet habe dort wo ich wohne keine Riksha um die Zeit zu kriegen, habe ich im Buero uebernachtet. Das war nicht gerade toll. Neben einer Ratte habe ich auch noch eine Kakerlake gesehen, seit dem fuehle ich mich auf der Arbeit noch unwohler (igitt).
Wir sind dann zum ISBT (Inter State Bus Terminal) gefahren, in der Hoffnung um 9:30 einen klimatisierten Bus nach Shimla zu erwischen. Allerdings war Independence Day nicht weit entfernt (der Mittwoch) und scheinbar hatte halb Delhi auch die Idee in den Bergen der Hitze zu entfliehen. Nachdem wir ca. 1.5 Stunden an einem Schalter rumgestanden haben in einer riesen Schlange ohne dass sich was getan hat, habe ich dann rausfinden koennen, dass der Bus eh belegt ist! Zum Glueck gab es noch eine Alternative, Bus der untersten Klasse, keine Klima. Aber wir dachten uns, was soll’s, besser als gar nicht fahren! Und so schlimm waren die 11 Stunden auch nicht…etwas eng (vorallem mit einer alten Frau neben mir die dachte sie muss sich halb auf meinen Schoss quetschen und im Schneidersitz sitzen….).
Die Ankunft hat uns entschaedigt. Wir sind im YMCA abgestiegen, einem schonen Gebaeude aus den 20er Jahren und haben uns am ersten Abend erst mal entspannt und gut gegessen. Shimla sieht viel Touristen, wohlhabendere Inder und Backpacker aus aller Welt.
Man sieht der Stadt den englischen Einfluss stark an – in den kleinen verwinkelten Gassen den Berg hinauf ist es allerdings wieder "ganz Indien".
Die Hauptattraktion in Shimla ist der Jakkhu (Hanuman) Tempel. Hanuman ist ein indischer Gott, der eine menschliche Gestalt mit einem Affen Kopf hat, er steht fuer Kraft und Staerke und Liebe und Respekt zu den Eltern. Einer Legende nach hat er Sri Lanka erschaffen, wenn ich mich nicht taeusche. Der Tempel ist auf einem Berg, ein ganz schoen steiler aber nicht all zu langer Aufstieg. Auf dem Weg nach oben werden einem staendig Stoecke angeboten, um die Affen zu vertreiben. Man kriegt richtig den Eindruck, dass die Affen tollwuetig und gefaehrlich sind…Tatsaechlich gibt es total viele, aber sie sind ganz lieb!
Im Tempel habe ich mich “segnen” lassen und habe zu meiner Ueberraschung etwas Wasser in die Haende bekommen – der Priester sagte: ”It’s holy Ganga water!” Natuerlich konnte ich es da nicht auf die Erde schmeissen, wenngleich mir etwas unwohl bei dem Gedanken war dieses total verkeimte Wasser zu trinken…soll ja voll mit Choli Bakterien sein. Ich hab’s, wie man sieht, ganz gut ueberlebt!
Auf dem Weg haben Susanne und ich noch 3 andere Stundenten/Praktikanten aus Delhi kennengelernt, Ifeoma aus NY, Philippe aus Paris und Sam aus Bristol alle von der MIT in Boston. Da die die selbe Reiseroute geplant hatten, haben wir uns mit ihnen zusammen getan. Abends waren wir im Kino, in meinem ersten Hindi Film “Kabhi Alvida Na Kehna” der hier fuer einige Kontroverse gesorgt hat. Es geht um zwei Paare die in arrangierten Ehen leben. Die eine Frau und der Mann verlieben sich und gehen ihren Partnern fremd – da die Betrogenen sich nicht wirklich geliebt fuehlen, von der Affaere aber nichts wissen, kommt es zur Scheidung beider Ehen. Immer noch ein totaler Skandal in Indien – vorallem das eine Ehefrau die Betruegende ist und dass der Film davon ausgeht, dass eine Liebesehe einer arrangierten vorzuziehen ist bzw. dass Liebe nicht automatisch in einer Ehe entsteht. Aber der Film ist trotzdem unheimlich konservativ fuer unsere Wertevorstellungen; die Betruegenden muessen drei Jahre (!) leiden und unheimlich viel heulen, bis sie im Film endlich eine zweite Chance fuer ihr Glueck bekommen. Ca. eine halbe Stunde lang sieht man die Hauptdarstellerin in allen erdenklich Orten weinen und weinen und weinen. Ansonsten wurde viel getanzt und gesungen. Im Prinzip ein dreistunediges Musik Video Epos…und dass es auf Hindi und ohne Untertitel war hat nicht wirklich weiter gestoert.
Frueh am Montag sind wir dann wieder mit dem Bus 12 Stunden nach Mc Leod Ganj. Diesmal habe ich fast die ganze Fahrt geschlafen. Dort haben wir dann feststellen muessen, dass die Stadt fast komplett ausgebucht war – der Dalai Lama hat dort sein Kloster und er war da! Es waren unheimlich viele Koreaner und andere Pilger dort. Zum Glueck haben wir doch noch ein Zimmer gefunden, nachdem wir jedes Hotel im Lonely Planet angerufen hatten.
Am naechsten morgen sind wir zu einem wunderschoenen Wasserfall gewandert . Oben angekommen hat es tierrisch angefangen zu regnen. Ein alter tibetischer Mann betreibt ganz oben am Wasserfall ein kleines wunderschoenes Gartencafé mit tollem Ausblick. Er wohnt dort in einer kleinen Huette in die er uns dann alle eingeladen hat. Dort sass dann eine multinationale Gruppe auf seinem Bett zusammen gequetscht rum und hat Chai getrunken, wahrend er gekocht hat. Sehr gemuetlich!
Ifeoma, Susanne und ich haben danach eine ziemlich ausgiebige Shopping Tour gemacht und dann war der Tag auch leider fast schon wieder rum. Im Hotel hatte ich noch einen kleinen Zwiscehnfall mit einem Affen der versucht hat durch die Gitterstaebe des Fensters meinen Kulturbeutel zu klauen. Ich glaube er hatte mindestens genau so viel Angst vor mir, wie ich vor ihm. Mit einem zischenden Laut konnte ich ihn dann verscheuchen!
Mittwochs waren wir beim Dalai Lama, er hat einen (fuer mich) ziemlich langweiligen Vortrag ueber Buddhismus gehalten und ich habe mich dann lieber ins tibetische Museum abgesetzt. Die Bilder und Geschichten der vielen Fluechtlinge waren unheimlich bewegend.
Der Junge der in den Fotos vom Tempel so freundlich lacht waehrend er seine Hose bemalt kriegt ist mit 7 Jahren durch den Schnee des Himalayas 1,5 Monate nach Indien gewandert. Zum Glueck hat er es ueberlebt, aber viele der Fluechtlinge haben nicht nur schreckliche Folter durch die Chinesen in Tibet erlebt, sondern haben spaeter wegen Frostbeulen von der langen Flucht auch Finger und Zehen verloren.
Mittwochs Abends habe ich mir dann noch eine ayurvedische Kopf und Rueckenmassage gegoent, dass kann ich nur jedem Mal empfehlen – sehr entspannend – und dann sind wir leider auch schon mit dem Nachtbus zurueck nach Delhi gefahren!!!
Na, am Mittwoch hatte ich ja dann Geburtstag, leider habe ich mir eine dicke Erkaeltung aus den Bergen mitgebracht und habe das verflossene 26. Lebensjahr dann nicht soooo ausgiebig begossen…Ich hab mich mit den MITlern verabredet und die haben noch 2 andere Maedels dabei gehabt. Wir waren im TGI Friday’s und danach im Q’ba, einem total schnieken Laden wo die Preise noch die in Frankfurt uebersteigen. Super bequeme Sofas, gute House Musik und DJ und ca. 5 Leute an der Tuer die einen mit “Good evening, how are you, so good to see you…blabla” begruessen. War mal ‘ne nette Abwechslung, und wir haben uns gefragt ob wir von lauter indischen Promis umgeben sind. ;o)
Mehr Fotos von der Reise gibt es hier:
http://pg.photos.yahoo.com/ph/danielaishappy/album?.dir=/8fdbscd&.src=ph&.tok=phQRxZFB6vhuG5.w
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30.07.2006
lula_fortune, 09:52h
30.07.2006
jetzt bin ich schon fast 5 wochen in indien...(das wird wieder eine lange e-mail)
ich habe mich eigentlich an alles gewoehnt, das am anfang gestoert hat. mein magen zB, ist wieder voellig in ordnung. selbst das dauerhupen kann ich mittlerweile ausblenden und die vielen neugierigen blicke und fragen.ab und zu muss man sich einfach sammeln und kurz tief luft holen! das ist eine gute schule fuer die nerven (okay, ich gebe zu so hin und wieder verliere ich die contenance). und manchmal passiert auch was nettes, wie das mich heute morgen im bus eine junge frau so in meinem alter die in meinem viertel wohnt ausgequetscht hat was ich bloss in rohini, sector 15 mache...ich bin mir sicher, das verbreitet sich nun wie ein lauffeuer in der nachbarschaft. wo ich wohne und arbeite (in rohini bzw. pitampura) bin ich die einzige weisse in einem radius von bestimmt 15 km.
und wenn ich von "dreck" rede (das scheint ja einige ziemlich irritiert zu haben) dann meine ich: alles ist irgendwie schmuddelig, nicht so super sauber und heiss mit viel atta geschrubbt wie in deutschland. und teilweise ist es auch richtig eklig schmutzig und es liegt vor sich hin gammelnder muell auf der strasse, den die heiligen (?) kuehe essen in jedem fall ist nicht alles dreckig; es gibt hin und wieder auch mal ein paar ameisen aber ich habe noch keine kakerlake oder ratte gesehen - wie manche ja befuerchtet haben! meine kollegen und mitbewohner wundern sich ueber die rigerositaet mit der ich meine tassen und teller spuele, denen genuegt es halt mit wasser abzuspuelen...
schlimm ist immer wieder die frage mit den bettelnden kindern, vor der jeder indien reisende glaub ich steht - geben oder nicht geben, was geben??? mich macht es traurig und es beschaemt mich wenn so ein kind an der bushaltestelle vor mir steht; ich gebe meisst was zu essen, (zuckerfreie) bonbons oder wasser, wenn ich was habe. ansonsten guck ich bloed und fuehl mich mies...
insgesamt finde ich auch, dass ich mich ziemlich gut eingelebt habe, aber meistens wenn man sich gerade nicht mehr wie eine auslaenderin (oder vielleicht sogar ausserirdische) fuehlt, passiert irgendwas, sagt jemand was, dass so absurd und fremd wirkt, dass man voellig perplex ist fuer einen augenblick.
generell muss man sagen, dass man in indien staendig mit krassen gegensaetzen konfrontiert wird.
ein land in dem ueber 50% der kinder unter 5 jahren an mangelernaehrung leiden und dass gleichzeitig probleme mit zunehmender adipositas und diabetes in der oberen und mittleren schicht hat. da faellt es schwer nicht innerlich sauer zu werden wenn man schwitzende magere cycle rikshaw fahrer sieht, mit schlechten zaehnen, die riesen fette seiden sari umhuellte frauen durch die gegend kutschieren.aber die verdienen natuerlich ihren lebenunterhalt damit, und sind gluecklich um jede fahrt!
manchmal wuensche ich mir, anstatt im buero zu sitzen und zu recherchieren und schreiben wuerde ich suppe kochen oder sonst irgendwas mit "sofort effekt" machen. aber ich glaube insgesamt, dass die arbeit die ich mache wichtig und sinnvoll ist. das projekt von PAIRVI wird von ICCO in holland und von misereor gesponsort. es geht um aufklaerungs und advocacy kampagnen und lobbying in bezug auf oekonomische, soziale und kuturelle rechte. ich mache hauptsaechlich sachen die mit der aussendarstellung von PAIRVI zu tun haben, wie schon erwaehnt den newsletter schreiben und zur zeit den jahresbericht. fuer den juli newsletter habe ich einen bericht ueber die gescheiterten WTO verhandlungen in Genf geschrieben, einen bericht ueber den einsatz von cluster bomben im israel-libanon konflikt und soll per anweisung meines chefs jetzt noch was ueber die naxaliten angriffe auf ein "tribal" camp in chattisgarh schreiben...die schwerste aufgabe bisher (habe nicht wirklich viel ahnung davon und weiss nicht ob meine einstellung zu der von PAIRVI im widerspruch steht...).
was hab ich gemacht die letzten wochen?
highlights waren ein besuch bei meiner arbeitskollegin, die ja leider zum 20. gekuendigt hat. sie ist 26 unverheiratet und wohnt demnach selbstverstaendlich noch bei ihren eltern. die eltern sind als das land pakistan nach der indischen unabhaenigkeit gegruendet/abgeteilt wurde nach delhi gefluechtet. sie sind hindu, aber gehen auch in den sikh tempel und der guru von nitikas vater ist ein sikh. wieso das jetzt so ist, habe ich leider nicht ganz verstanden - bin aber dran. neben ihren eltern und ihr wohnen noch die oma, der bruder und dessen frau sowie ein hausmaedchen in dem haus. alle waren unheimlich nett und ich wurde selbstverstaendlich ausgiebig bekocht. die familie ist sehr konservativ was freiheiten junger frauen angeht. alle waren sich einig, dass 21.00 uhr viel zu spaet ist, um als frau noch alleine mit der rickshaw heimzufahren, gar auf die strasse zu gehen, weshalb ich dann auch da uebernachten durfte/musste. ;) nitika
ist ja noch unverheiratet und will eigentlich selbst einen mann finden, aber falls es nicht klappt, so sagt sie, laesst sie sich eine ehe arrangieren...ihre mutter sucht schon immer die "matrimonials" kontaktanzeigen fuer heiratswillige, in der zeitung durch. die sind im vergleich zu unseren etwas auf andere details fixiert. da wird das jahreseinkommen, der beruf und akademische grad,die ungefaehre hautfarbe (populaer ist "marble white") und die kaste angegeben.
letzten sonntag war ich in der jama masjid moschee und danach auf dem spice market und noch so einem anderen markt, schlag mich tot wie der hiess. war aufjedenfall voll und chaotisch.
heute bin ich in paharganj zum shoppen, das ist das absolute touri viertel, man sieht mehr dreadlocks als auf einem deutschen reggaefestival. soll heissen, ich fuehl mich ganz wohl! :) und habe schon so einiges gefunden. schwer nicht zuzuschlagen bei den preisen!
ich haette nie gedacht, dass es einen so sehr schlaucht, aber 6 tage die woche von 9:00 bis 17:30 im buero, das ist hart! nach der arbeit will ich immer nur heim und lesen (was auch nicht verkehrt ist, schon 3 buecher durch).
in 2 wochen habe ich einen 5 tage trip in die berge mit 3 maedels die ich noch in jaipur kenne geplant, da freu ich mich unheimlich drauf!endlich raus aus der stadt! es ist independence day, da sind 3 tage (+wochenende) frei.
und ich habe mir fest vorgenommen zum yoga zu gehen, habe ein yogacenter relativ nah bei der arbeit, kurse sind jeden tag von 6-8. autsch. frueh aufstehen...
Hier sind mal ein paar von meinen ersten Fotos:
http://pg.photos.yahoo.com/ph/danielaishappy/album?.dir=/2ef6scd&.src=ph&.tok=phac2UFBNhMEBk.U
jetzt bin ich schon fast 5 wochen in indien...(das wird wieder eine lange e-mail)
ich habe mich eigentlich an alles gewoehnt, das am anfang gestoert hat. mein magen zB, ist wieder voellig in ordnung. selbst das dauerhupen kann ich mittlerweile ausblenden und die vielen neugierigen blicke und fragen.ab und zu muss man sich einfach sammeln und kurz tief luft holen! das ist eine gute schule fuer die nerven (okay, ich gebe zu so hin und wieder verliere ich die contenance). und manchmal passiert auch was nettes, wie das mich heute morgen im bus eine junge frau so in meinem alter die in meinem viertel wohnt ausgequetscht hat was ich bloss in rohini, sector 15 mache...ich bin mir sicher, das verbreitet sich nun wie ein lauffeuer in der nachbarschaft. wo ich wohne und arbeite (in rohini bzw. pitampura) bin ich die einzige weisse in einem radius von bestimmt 15 km.
und wenn ich von "dreck" rede (das scheint ja einige ziemlich irritiert zu haben) dann meine ich: alles ist irgendwie schmuddelig, nicht so super sauber und heiss mit viel atta geschrubbt wie in deutschland. und teilweise ist es auch richtig eklig schmutzig und es liegt vor sich hin gammelnder muell auf der strasse, den die heiligen (?) kuehe essen in jedem fall ist nicht alles dreckig; es gibt hin und wieder auch mal ein paar ameisen aber ich habe noch keine kakerlake oder ratte gesehen - wie manche ja befuerchtet haben! meine kollegen und mitbewohner wundern sich ueber die rigerositaet mit der ich meine tassen und teller spuele, denen genuegt es halt mit wasser abzuspuelen...
schlimm ist immer wieder die frage mit den bettelnden kindern, vor der jeder indien reisende glaub ich steht - geben oder nicht geben, was geben??? mich macht es traurig und es beschaemt mich wenn so ein kind an der bushaltestelle vor mir steht; ich gebe meisst was zu essen, (zuckerfreie) bonbons oder wasser, wenn ich was habe. ansonsten guck ich bloed und fuehl mich mies...
insgesamt finde ich auch, dass ich mich ziemlich gut eingelebt habe, aber meistens wenn man sich gerade nicht mehr wie eine auslaenderin (oder vielleicht sogar ausserirdische) fuehlt, passiert irgendwas, sagt jemand was, dass so absurd und fremd wirkt, dass man voellig perplex ist fuer einen augenblick.
generell muss man sagen, dass man in indien staendig mit krassen gegensaetzen konfrontiert wird.
ein land in dem ueber 50% der kinder unter 5 jahren an mangelernaehrung leiden und dass gleichzeitig probleme mit zunehmender adipositas und diabetes in der oberen und mittleren schicht hat. da faellt es schwer nicht innerlich sauer zu werden wenn man schwitzende magere cycle rikshaw fahrer sieht, mit schlechten zaehnen, die riesen fette seiden sari umhuellte frauen durch die gegend kutschieren.aber die verdienen natuerlich ihren lebenunterhalt damit, und sind gluecklich um jede fahrt!
manchmal wuensche ich mir, anstatt im buero zu sitzen und zu recherchieren und schreiben wuerde ich suppe kochen oder sonst irgendwas mit "sofort effekt" machen. aber ich glaube insgesamt, dass die arbeit die ich mache wichtig und sinnvoll ist. das projekt von PAIRVI wird von ICCO in holland und von misereor gesponsort. es geht um aufklaerungs und advocacy kampagnen und lobbying in bezug auf oekonomische, soziale und kuturelle rechte. ich mache hauptsaechlich sachen die mit der aussendarstellung von PAIRVI zu tun haben, wie schon erwaehnt den newsletter schreiben und zur zeit den jahresbericht. fuer den juli newsletter habe ich einen bericht ueber die gescheiterten WTO verhandlungen in Genf geschrieben, einen bericht ueber den einsatz von cluster bomben im israel-libanon konflikt und soll per anweisung meines chefs jetzt noch was ueber die naxaliten angriffe auf ein "tribal" camp in chattisgarh schreiben...die schwerste aufgabe bisher (habe nicht wirklich viel ahnung davon und weiss nicht ob meine einstellung zu der von PAIRVI im widerspruch steht...).
was hab ich gemacht die letzten wochen?
highlights waren ein besuch bei meiner arbeitskollegin, die ja leider zum 20. gekuendigt hat. sie ist 26 unverheiratet und wohnt demnach selbstverstaendlich noch bei ihren eltern. die eltern sind als das land pakistan nach der indischen unabhaenigkeit gegruendet/abgeteilt wurde nach delhi gefluechtet. sie sind hindu, aber gehen auch in den sikh tempel und der guru von nitikas vater ist ein sikh. wieso das jetzt so ist, habe ich leider nicht ganz verstanden - bin aber dran. neben ihren eltern und ihr wohnen noch die oma, der bruder und dessen frau sowie ein hausmaedchen in dem haus. alle waren unheimlich nett und ich wurde selbstverstaendlich ausgiebig bekocht. die familie ist sehr konservativ was freiheiten junger frauen angeht. alle waren sich einig, dass 21.00 uhr viel zu spaet ist, um als frau noch alleine mit der rickshaw heimzufahren, gar auf die strasse zu gehen, weshalb ich dann auch da uebernachten durfte/musste. ;) nitika
ist ja noch unverheiratet und will eigentlich selbst einen mann finden, aber falls es nicht klappt, so sagt sie, laesst sie sich eine ehe arrangieren...ihre mutter sucht schon immer die "matrimonials" kontaktanzeigen fuer heiratswillige, in der zeitung durch. die sind im vergleich zu unseren etwas auf andere details fixiert. da wird das jahreseinkommen, der beruf und akademische grad,die ungefaehre hautfarbe (populaer ist "marble white") und die kaste angegeben.
letzten sonntag war ich in der jama masjid moschee und danach auf dem spice market und noch so einem anderen markt, schlag mich tot wie der hiess. war aufjedenfall voll und chaotisch.
heute bin ich in paharganj zum shoppen, das ist das absolute touri viertel, man sieht mehr dreadlocks als auf einem deutschen reggaefestival. soll heissen, ich fuehl mich ganz wohl! :) und habe schon so einiges gefunden. schwer nicht zuzuschlagen bei den preisen!
ich haette nie gedacht, dass es einen so sehr schlaucht, aber 6 tage die woche von 9:00 bis 17:30 im buero, das ist hart! nach der arbeit will ich immer nur heim und lesen (was auch nicht verkehrt ist, schon 3 buecher durch).
in 2 wochen habe ich einen 5 tage trip in die berge mit 3 maedels die ich noch in jaipur kenne geplant, da freu ich mich unheimlich drauf!endlich raus aus der stadt! es ist independence day, da sind 3 tage (+wochenende) frei.
und ich habe mir fest vorgenommen zum yoga zu gehen, habe ein yogacenter relativ nah bei der arbeit, kurse sind jeden tag von 6-8. autsch. frueh aufstehen...
Hier sind mal ein paar von meinen ersten Fotos:
http://pg.photos.yahoo.com/ph/danielaishappy/album?.dir=/2ef6scd&.src=ph&.tok=phac2UFBNhMEBk.U
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11.07.2006
lula_fortune, 09:51h
aus gegebenem anlass, schreibe ich euch allen heute endlich mal aus der ferne...
ich bin also seit freitag letzter woche in indien. der flug war unproblematisch aber leider schlaflos. der erste schritt raus aus dem internationalen terminal in delhi war wie gegen eine wand zu laufen; die luft war schwer, klebrig, stickig und warm. ueberall waren menschen die sich vor den eingaengen draengten und welche die decken auf dem boden ausgebreitet hatten und essen und getraenke teilten - um 4 uhr morgens. ich sage euch, ich war heilfroh, einfach nur in das naechste flugzeug weiter nach jaipur steigen zu koennen.
in jaipur wurde ich auch zum glueck von einigen aiesecern am flughafen abgeholt und mit der motorrikshaw (ca. 10 meter vom flughafen dann das erste kamel auf der strasse gesehen!) zu einer familie gefahren. in deren haus ist unten ein 'aiesec trainee flat' in das ich dann ab montag einziehen sollte.
die familie war ganz nett, aber unheimlich konservativ. die tochter ist fertig studierte zahnmedizinerin un 27 - vor 1 monate wurde sie verlobt. ich sage bewusst verlobt, es ist eine arrangierte ehe mit einem mann den ihre eltern ausgesucht haben. mutter natuerlich hausfrau und vater professor fuer oekonomie an der rajasthan universitaet. der sohn, der engel der familie und aktiv bei aiesec war in goa bzw. spaeter dann in bombay auf einer aiesec konferenz. er hat die halbe woche seine eltern belogen, dass er aus bombay nicht wegkoenne 'wegen den heftigen monsoon regenfaellen' ... wie ich von anderen, die schon laengst wieder da waren gehoert habe, hat er sich dort heimlich mit seiner freundin getroffen...so laeuft der hase hier!!! mit subhi, der tochter habe ich mich ganz gut verstanden, habe fotos von der verlobung gesehen...irgendwie tat sie mir echt leid. der typ sieht aus wie ein frosch! wen interessierts, das er arzt ist und seine familie ihre eltern mag???
am wochenende dann war so viel nicht los, eine polin, kaisa ist noch ins trainee house gezogen, mit der ich mich total gut verstanden habe und hoffentlich auch in kontakt bleiben werde; wir haben den rest der woche abends immer was gemacht, noch mit 4 anderen furchtlosen maedels aus polen, die wie sie an der kunsthochschule studieren. im gespraech mit den anderen trainees war ziemlich schnell klar, das ich echt glueck gehabt habe. mindestens 4 leute mit denen ich gesprochen habe sind nicht vom flughafen abgeholt worden und standen alleine, ohne adresse ausser vom aisec buero in jaipur!!!
mit meinem job allerdings hatte ich erstmal eher etwas pech...irgendwie wurde da bloedsinn geplant und die firma DCNC bei der ich zuerst eingearbeitet werden sollte hatte im prinzip nichts fuer mich zu tun - ausserdem ging das internet nicht, so dass ich mich auch nicht ueber meinen jetztigen arbeitgeber PAIRVI (wer interesse hat kann auf die website www.pairvi.org gehen) in delhi informieren konnte. es waren heisse und langweilige 3,5 tage im buero. trotzdem war es ziemlich unerwartet, dass ich dann am donnerstag mittag erfuhr, das ich schon am naechsten tag nach delhi soll - ich hatte mich gerade angefangen einzuleben und wusste wo die lebenswichtigen sachen sind (INERNET und CALL shop, bank, laden zum essen/klopapier(nutzen inder nicht)/bier kaufen).
naja...
ich bin dann freitag morgen um 6:30 in den bus gestiegen nach einer mini abschiedsparty mit kaisa und einem riesigen schoko kuchen. die fahrt dauerte ungefaehr 6,5 stunden, ich glaube alleine 2 davon waren schon im delhi stadtgebiet! die stadt ist RIESIG. meine kollegen sagen mir, bei wenig verkehr braucht man locker 4-5 stunden um sie mit dem auto zu durchqueren. die ankunft selbst war insgesamt schon aetzend, ich hatte auch einen kleinen zusammenbruch. im 'guest house' wo ich wohnen soll wohnen nur 2 kollegen, es ist ewig ab vom schuss (ca. 45 minuten fahrt mit metro und bus bis ins zentrum bzw. dahin wo irgendwas los ist ausser wohnungen/bueros) und ich wurde erstmal recht zeremonielos im konferenzraum abgeladen. meine kollegin auf die ich mich total gefreut hatte (auch soziologin, arbeitet gerade an einem wichtigen menschenrechtsbericht fuer rajasthan) sagte mir, dass sie zum 20. gekuendigt hat... und die andere kolegin packte gerade ihre sachen um zurueck nach kalkutta zu gehen. der chef war weg, auf einer trauerfeier...was fuer ein empfang!!!
nun gut, die erste nacht sollte ich dann mit zu meinem chef, ich glaube alle haben schnell gemerkt, dass ich irgendwie GANZ SCHOEN abgeturnt war. was ich nicht wusste, war das seine frau sozialarbeiterin ist und in einem heim fuer geistig behinderte jungs und maedchen arbeitet. die familie wohnt auf dem gelaende. ratet mal wie ich mich gefuehlt habe, als ich vor dem hohen metalltor und dicken stacheldraht mauern stand... aber die familie war super nett zu mir :) die mutter heisst rachna (sprich rajna) tochter ist 13, meera, und 2 jungs, zwillingen. war ein schoener samstag und ich hab mich dann auch beruhigt... dank der netten maenner in den weissen jacken ...
am sonntag bin ich in die stadt gefahren und hatte die gelegenheit mit mr. joshi, dem chef der mutter organisation von DCNC und PAIRVI zu fruehstuecken. danach bin ich zum connaught place und habe direkt beim kaffee holen im mc's eine super nette deutsche kennengelernt, paula. die ist 6 monate in indien ALLEINE gereist und jetzt wohl gerade wieder in hamburg gelandet. war super entspannend mit ihr zu reden und hat mir total mut gemacht.
naja, und heute war der 2. tag im job, ich habe ein projekt, schreibe erst mal bis samstag (ja samstag arbeiten :( ) den aktuellen e-newsletter fuer pairvi. klingt einfach, ist es aber nicht. ich soll einen feature artikel ueber den right to information act schreiben und ueber eine anti bestechungsgelder kampagne die zZ in ganz indien laeuft. es geht bei dem RTC um ein gesetz das fuer mehr transparenz in oeffentlichen behoerden sorgen soll - grosses thema in indien. evtl. fahre ich morgen sogar in die stadt um mit einem ex pairvi mitarbeiter ein kurzinterview zu machen und mir von den aktivitaeten waehrend der kampagne ein bild zu machen. mir wurde der fahrer zur verfuegung gestellt - chef ist nicht da! ;) das ist aber uebrigens mein mitbewohner...rajesh. der ist 36, aus himmachal pradesh, hat 2 kinder und eine frau die er sehr vermisst und nur alle 2 monate besuchen kann. kann gut kochen und passables englisch. ist also schon okay! der andere mitbewohner heisst rampal, spricht kaum englisch und der dritte ist nur noch 3-4 wochen da weil er dann eine stelle als sozialarbeiter in london animmt. ist zZ auch in MP um noch visa papiere etc. zu besorgen (s. indische buerokratie...)
ja, so ist das bisher!
das wetter: es regnet...ist grau und verhangen und schwuel seit vorgestern/vorher knall heiss und sonne.
moskitos: viele
dreck: kaum ertraeglich
essen: naja
mein magen: ohoh, hab schon 2 oder 3 kilo abgenommen.
insgesamt? es geht schon! mir fehlt der andre ja auch schon sehr...
ich bin also seit freitag letzter woche in indien. der flug war unproblematisch aber leider schlaflos. der erste schritt raus aus dem internationalen terminal in delhi war wie gegen eine wand zu laufen; die luft war schwer, klebrig, stickig und warm. ueberall waren menschen die sich vor den eingaengen draengten und welche die decken auf dem boden ausgebreitet hatten und essen und getraenke teilten - um 4 uhr morgens. ich sage euch, ich war heilfroh, einfach nur in das naechste flugzeug weiter nach jaipur steigen zu koennen.
in jaipur wurde ich auch zum glueck von einigen aiesecern am flughafen abgeholt und mit der motorrikshaw (ca. 10 meter vom flughafen dann das erste kamel auf der strasse gesehen!) zu einer familie gefahren. in deren haus ist unten ein 'aiesec trainee flat' in das ich dann ab montag einziehen sollte.
die familie war ganz nett, aber unheimlich konservativ. die tochter ist fertig studierte zahnmedizinerin un 27 - vor 1 monate wurde sie verlobt. ich sage bewusst verlobt, es ist eine arrangierte ehe mit einem mann den ihre eltern ausgesucht haben. mutter natuerlich hausfrau und vater professor fuer oekonomie an der rajasthan universitaet. der sohn, der engel der familie und aktiv bei aiesec war in goa bzw. spaeter dann in bombay auf einer aiesec konferenz. er hat die halbe woche seine eltern belogen, dass er aus bombay nicht wegkoenne 'wegen den heftigen monsoon regenfaellen' ... wie ich von anderen, die schon laengst wieder da waren gehoert habe, hat er sich dort heimlich mit seiner freundin getroffen...so laeuft der hase hier!!! mit subhi, der tochter habe ich mich ganz gut verstanden, habe fotos von der verlobung gesehen...irgendwie tat sie mir echt leid. der typ sieht aus wie ein frosch! wen interessierts, das er arzt ist und seine familie ihre eltern mag???
am wochenende dann war so viel nicht los, eine polin, kaisa ist noch ins trainee house gezogen, mit der ich mich total gut verstanden habe und hoffentlich auch in kontakt bleiben werde; wir haben den rest der woche abends immer was gemacht, noch mit 4 anderen furchtlosen maedels aus polen, die wie sie an der kunsthochschule studieren. im gespraech mit den anderen trainees war ziemlich schnell klar, das ich echt glueck gehabt habe. mindestens 4 leute mit denen ich gesprochen habe sind nicht vom flughafen abgeholt worden und standen alleine, ohne adresse ausser vom aisec buero in jaipur!!!
mit meinem job allerdings hatte ich erstmal eher etwas pech...irgendwie wurde da bloedsinn geplant und die firma DCNC bei der ich zuerst eingearbeitet werden sollte hatte im prinzip nichts fuer mich zu tun - ausserdem ging das internet nicht, so dass ich mich auch nicht ueber meinen jetztigen arbeitgeber PAIRVI (wer interesse hat kann auf die website www.pairvi.org gehen) in delhi informieren konnte. es waren heisse und langweilige 3,5 tage im buero. trotzdem war es ziemlich unerwartet, dass ich dann am donnerstag mittag erfuhr, das ich schon am naechsten tag nach delhi soll - ich hatte mich gerade angefangen einzuleben und wusste wo die lebenswichtigen sachen sind (INERNET und CALL shop, bank, laden zum essen/klopapier(nutzen inder nicht)/bier kaufen).
naja...
ich bin dann freitag morgen um 6:30 in den bus gestiegen nach einer mini abschiedsparty mit kaisa und einem riesigen schoko kuchen. die fahrt dauerte ungefaehr 6,5 stunden, ich glaube alleine 2 davon waren schon im delhi stadtgebiet! die stadt ist RIESIG. meine kollegen sagen mir, bei wenig verkehr braucht man locker 4-5 stunden um sie mit dem auto zu durchqueren. die ankunft selbst war insgesamt schon aetzend, ich hatte auch einen kleinen zusammenbruch. im 'guest house' wo ich wohnen soll wohnen nur 2 kollegen, es ist ewig ab vom schuss (ca. 45 minuten fahrt mit metro und bus bis ins zentrum bzw. dahin wo irgendwas los ist ausser wohnungen/bueros) und ich wurde erstmal recht zeremonielos im konferenzraum abgeladen. meine kollegin auf die ich mich total gefreut hatte (auch soziologin, arbeitet gerade an einem wichtigen menschenrechtsbericht fuer rajasthan) sagte mir, dass sie zum 20. gekuendigt hat... und die andere kolegin packte gerade ihre sachen um zurueck nach kalkutta zu gehen. der chef war weg, auf einer trauerfeier...was fuer ein empfang!!!
nun gut, die erste nacht sollte ich dann mit zu meinem chef, ich glaube alle haben schnell gemerkt, dass ich irgendwie GANZ SCHOEN abgeturnt war. was ich nicht wusste, war das seine frau sozialarbeiterin ist und in einem heim fuer geistig behinderte jungs und maedchen arbeitet. die familie wohnt auf dem gelaende. ratet mal wie ich mich gefuehlt habe, als ich vor dem hohen metalltor und dicken stacheldraht mauern stand... aber die familie war super nett zu mir :) die mutter heisst rachna (sprich rajna) tochter ist 13, meera, und 2 jungs, zwillingen. war ein schoener samstag und ich hab mich dann auch beruhigt... dank der netten maenner in den weissen jacken ...
am sonntag bin ich in die stadt gefahren und hatte die gelegenheit mit mr. joshi, dem chef der mutter organisation von DCNC und PAIRVI zu fruehstuecken. danach bin ich zum connaught place und habe direkt beim kaffee holen im mc's eine super nette deutsche kennengelernt, paula. die ist 6 monate in indien ALLEINE gereist und jetzt wohl gerade wieder in hamburg gelandet. war super entspannend mit ihr zu reden und hat mir total mut gemacht.
naja, und heute war der 2. tag im job, ich habe ein projekt, schreibe erst mal bis samstag (ja samstag arbeiten :( ) den aktuellen e-newsletter fuer pairvi. klingt einfach, ist es aber nicht. ich soll einen feature artikel ueber den right to information act schreiben und ueber eine anti bestechungsgelder kampagne die zZ in ganz indien laeuft. es geht bei dem RTC um ein gesetz das fuer mehr transparenz in oeffentlichen behoerden sorgen soll - grosses thema in indien. evtl. fahre ich morgen sogar in die stadt um mit einem ex pairvi mitarbeiter ein kurzinterview zu machen und mir von den aktivitaeten waehrend der kampagne ein bild zu machen. mir wurde der fahrer zur verfuegung gestellt - chef ist nicht da! ;) das ist aber uebrigens mein mitbewohner...rajesh. der ist 36, aus himmachal pradesh, hat 2 kinder und eine frau die er sehr vermisst und nur alle 2 monate besuchen kann. kann gut kochen und passables englisch. ist also schon okay! der andere mitbewohner heisst rampal, spricht kaum englisch und der dritte ist nur noch 3-4 wochen da weil er dann eine stelle als sozialarbeiter in london animmt. ist zZ auch in MP um noch visa papiere etc. zu besorgen (s. indische buerokratie...)
ja, so ist das bisher!
das wetter: es regnet...ist grau und verhangen und schwuel seit vorgestern/vorher knall heiss und sonne.
moskitos: viele
dreck: kaum ertraeglich
essen: naja
mein magen: ohoh, hab schon 2 oder 3 kilo abgenommen.
insgesamt? es geht schon! mir fehlt der andre ja auch schon sehr...
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